Trauer: Und was nun?
Frustrierte Abkühlung war das Ergebnis – so oder so hingen die Herzen noch an den alten Plänen, die durch die Größe und Komplexität der Arbeit geförderte Entfremdung zwischen Gemeinschaft und Betrieb wurde immer fühlbarer. Hier eine von den betrieblichen Streitfragen überlagerte Gemeinschaft, die sich nicht von der Vernabelung mit den Konflikten lösen konnte – dort ein Leitungsteam, das sich missverstanden und allein gelassen fühlte und sich innerlich immer weiter vom Modell der vertrauensvollen und erfolgreichen Zusammenarbeit entfernte. Die Arbeit lief weiter – aber die Situation war belastet. Für Manfred Pagel, der schon immer den „doppelten Hut„ Gemeinschafts-Mitglied und Dünenhof-Leiter getragen hatte, eine Zerreißprobe und ein Loyalitätskonflikt. |
Wenn deine Freunde dein Arbeitgeber sind – und der Freund die Arbeit nach den Vorstellungen der Freunde leiten soll, dann ist das ein sensibles Konfliktfeld. Aber auch für die Gemeinschaft waren schwierige Fragen zu bewältigen: Waren wir denn nur noch Dünenhof-Betriebs-Gemeinschaft – eine Art erweiterter Vorstand des Betriebs? Waren wir nicht vor allem persönlich WegGenossen, Freunde, geistliche Geschwister? Die Situation war belastet – der Traum „Neue Mitte„ verloren. Und auch menschlich war unsere Mitte gefährdet. |
Unsere jährlichen Wochen-Klausuren im Frühjahr waren deswegen immer ein Ort intensiven Ringens und Leidens aneinander. Aber sie hatten uns auch immer wieder auf den Weg gebracht und beieinander gehalten. Viele wertvolle Erfahrungen über Glaube und Leben waren so gewachsen. Geboren aus Schmerzen,– nicht „just of/for fun„. |