Eine neue Mitte – die trennt
Schon immer war es so gewesen, dass der allgemeine Beherbergungsbetrieb und die engagierte, liebevolle Arbeit des Mitarbeiterteams die Tagungsarbeit ermöglicht hatte: Die wenigsten unserer mittlerweile rund 30 geistlichen Tagungs-Angebote tragen sich, die Teilnahme dort wird mit mehr oder weniger großen Summen aus der allgemeinen Arbeit subventioniert. Kein Problem für uns und die Mitarbeiter: Es kam uns ja gemeinsam auf die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Arbeit an. Nun aber tauchte ein neues Problem auf: Das Werktag/Wochenende-Muster der Gruppenhaus-Belegung funktionierte so nicht mehr: Die Belegung des Ferienhotels war auf ganze Wochenaufenthalte ausgelegt. War das Wochenende für Tagungen belegt, drohte die Woche über das Hotel leer zu stehen. Darüber hinaus merkten wir, dass der zunehmende Wunsch nach Hotelzimmern die alten Belegungsmuster durcheinander brachte – komplizierte Teilbelegungs-Muster tauchten auf, der Betrieb war schwer zu steuern und auch der Mangel an Tagungsräumen geeigneter Größe schlug durch. |
Gemeinsam mit unserem Leitungsteam – den beiden alten Hasen Manfred Pagel und Johannes Janke und dem neuen Geschäftsführer Marco Seeba - begann eine komplizierte Suche nach neuen Betriebsmustern und möglichen Umbauvarianten, die die Wünsche der WegGemeinschaft nach einem großen Tagungssaal einerseits und die Wünsche des vor den täglichen Betriebs- und Belegungsfragen stehenden Leitungsteams andererseits befriedigen sollte. Das Ringen um das gemeinsame Sehnsuchtsprojekt „Neue Mitte„ begann – eine Chiffre, die beide Interessen-Träger aber ganz unterschiedlich füllten: War die „Neue Mitte„ für das Leitungsteam vor allem ein Zentralbau, der die funktionale Fusion der beiden Häuser darstellen sollte (neue Küche, zentraler Empfang, gemeinsamer Speisesaal etc.), stand für die Gemeinschaft die Sehnsucht nach einer neuen gemeinsamen Versammlungshalle im Vordergrund – Bühne, genug Plätze, ordentliche Technik, Räume für die vielen Seelsorge-Gespräche. |
Aus heutiger Sicht sehr verständlich - damals allerdings erst mühsam nach und nach entziffert - hatten die einen intuitiv die Erleichterung der alltäglichen Abläufe im Sinn, die anderen die Verbesserung der Tagungsarbeit. Die Konzepte – und Herzen - fanden nicht zueinander. |