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Kapitel 3.de

Geschichte und Vision

Neue Lebensphase, neue Fragen

Als Ausdruck der Junge-Familie-Lebensphase, in der wir waren, gründete Uli Eggers 1992 im Bundes-Verlag die Zeitschrift „Family„ – ein großer Erfolg, der auch die Zeitschriftenarbeit des Verlags stark veränderte. Lebenspraktisch, ehrlich, fromm und in breiter Zusammenarbeit zwischen landes- und freikirchlichen, pietistischen oder charismatischen Redaktions-Teamern: ein geistlicher Brückenschlag, der auch unsere Arbeit auf dem Dünenhof prägte. Erfahrungen aus unserer Arbeit und Gemeinschaft flossen hin - Mitglieder des Redaktionsteams fanden her: Neue Freundschaften entstanden, das Netzwerk erweiterte sich.

Zugleich geriet die Gemeinschaft Mitte der neunziger Jahre auch in eine geistliche Krise, die zwar für jeden unterschiedliche Formen besaß, insgesamt aber vor allem mit einem langsamen Ausbrennen zu tun hatte: Engagiert in Beruf und Familie, dazu Gemeinschaft und die Tagungsarbeit auf dem Dünenhof – unsere Kräfte und unser Idealismus stießen an Grenzen. Nur allzu deutlich merkten wir, dass all die Mechanismen, die schon in der Gemeindearbeit für manchen kritisierten Kompromiss ursächlich waren, auch in uns lebten.

Idealismus, starker Wille und der Vorsatz, es besser und engagierter zu machen, reichten auf Dauer nicht aus – wir stießen an die Grenzen unserer Kraft. Und merkten nach und nach jeder für sich: Entscheidend für alles Tun in der Nachfolge Christi ist das Leben aus der persönlichen Begegnung mit Gott, die immer neue Suche und Konzentration auf ihn – guter Wille und Idealismus verbrauchen sich. Wir brauchten neue Kraftquellen und fanden sie – auch durch Freunde aus der charismatischen Bewegung oder Impulse aus den USA (Willow Creek und andere) – jeder auf seine Weise.

Eine neue Phase der Fruchtbarkeit war die Folge. Eines der sichtbaren Zeichen war die Gründung des Magazins AUFATMEN, das ab Ende 1995 ein weiterer großer Erfolg des Verlagshauses in Witten wurde. Bis heute ist AUFATMEN Impulsgeber und Netzwerk für unsere Arbeit – was Uli Eggers (Christel arbeitet als Redakteurin mit, Susanne als Redaktionsassistenz) im Land und durch das Autorenteam an Impulsen und Begegnungen aufnimmt, findet sich in unserem Tagungsprogramm wieder – oder auch umgekehrt: Wen wir einladen und wer bei uns spricht, taucht oft auch in Form von AUFATMEN-Artikeln auf.

Die Tagungsarbeit des Dünenhofes entwickelte sich und wurde noch breiter und vielfältiger. Unsere Vision: Menschen in Berührung bringen mit Gott (etwas, das uns auch in Bezug auf die vielen Hundert Teilnehmer unserer Jahresteams als Aufgabe immer wichtiger wurde). Zugleich machte die räumliche Begrenztheit des Dünenhofes schmerzlich deutlich: Das optimal auf Gruppen ausgerichtete Betriebskonzept (Klassenfahrten in der Woche, Tagungen am Wochenende) gewährte finanzielle Stabilität – auf Dauer aber nicht mehr den Komfort, den unsere Seminargäste sich angesichts überwiegend einfacher Vierbettzimmer wünschten. Sehnsuchtsvoll schauten wir immer wieder auf das komfortable Hotel der Post neben uns, das all das bot, was wir nicht hatten: 100 Betten in komfortablen Zimmern – eine Zukunft für unsere Tagungsarbeit? Einige begannen zu beten …